Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das Buch „Man of trees“ von Paul Hanley ist nicht einfach nur irgendein neues Buch über Menschen und Bäume. Nein, es lenkt den Scheinwerfer auf einen Mann, der mein bester Freund gewesen sein könnte, wenn nicht so viele Jahrzehnte zwischen unseren Leben liegen würden. Richard St. Barbe Baker, so der Name des außergewöhnlichen Försters, wurde 1889 in Großbritannien geboren und wuchs nach dem Umzug der Eltern in Kanada auf. Sein Vater betrieb eine Baumschule, und dort sprang der Funke auf den jungen Richard über. Er erkannte auf seinen Auslandsreisen früh, dass die Vernichtung der Wälder große Probleme für die Menschheit erzeugte. Konsequent widmete er sein ganzes Leben dem Erhalt und der Vermehrung von Wäldern. Und er war konsequent! So stellte er sich schützend vor die kenianische Bevölkerung und wurde deshalb aus den Diensten der britischen Kolonialverwaltung entlassen. Das feuerte ihn möglicherweise noch mehr an, jedenfalls war er in Sachen Wald- und Umweltschutz von Afrika über Palästina und Neuseeland bis nach Nordamerika bis zu seinem Lebensende 1982 unterwegs. Er erkannte rasch, dass Kahlschläge zu Bodenerosion führen, und ließ solche Flächen wieder aufforsten. Dazu gründete er Dutzende Baumschulen, gründete die internationale Tree Foundation und führte einen Tag des Baumpflanzens ein, der bis heute begangen wird.
Paul Hanley ist es gelungen, diesen Förster, der seiner Zeit weit voraus war, einem breiten Publikum vorzustellen. Hanley zeigt, dass ein einzelner Mensch sehr viel mehr bewegen kann, als wir uns das vorstellen können. „Man of trees“ ist eine spannende Lektüre, die jedem naturliebenden Menschen wärmstens empfohlen werden kann.
Peter Wohlleben